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Neuenhof ist ein Ortsteil von Eisenach. Mit knapp 500 Einwohnern. Umso erstaunlicher ist es, dass der kleine Ort bereits zwei Rettungsschwimmerinnen auf Weltniveau hervorgebracht hat.
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) als Spitzenverband im Deutschen Olympischen Sport Bund (DOSB) stellt das deutsche Nationalteam für internationale Wettkämpfe, z.B. Weltmeisterschaften. Ihm gehören die sechs besten Rettungsschwimmer und Rettungsschwimmerinnen an. In diesem Jahr wurde die Neuenhoferin Lena Oppermann (18) erstmals für die Live Saving World Championships Ende August in Australien nominiert. Den Grundstein hierfür hat sie unter anderem bei den letztjährigen Europameisterschaften gelegt. Mit elf gewonnen Medaillen bei den Junioren-Europameisterschaften in Gorzów Wielkopolski (PL) war sie eine der erfolgreichsten Teilnehmerinnen. Darunter waren nicht weniger als drei Europameistertitel, sechs Silbermedaillen, zwei Bronzeränge, sowie ein Weltrekord mit der Staffel und eine Europäische Bestzeit im Einzel. Das sie als Juniorin auch für die offenen Europameisterschaften nominiert war, bedeutet ihr jedoch gleichwohl mehr. Auch hier konnte sie sieben Medaillen gewinnen. Unter anderem sicherte sie sich in ihrer Paradedisziplin 50m Manikin Carry den Vize-Europameistertitel.
Jedoch ist Lena Oppermann nicht die erste erfolgreiche Rettungsschwimmerin aus dem beschaulichen Neuenhof. Annalena Geyer (26) begann ihre erfolgreiche internationale Karriere 2014 bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Montpellier (F). Dort wurde sie Weltmeisterin, Vize-Weltmeisterin und gewann zwei Bronzemedaillen! Das sollte nicht das einzige Edelmetall bleiben. Selbst bei den X. World Games in Breslau sicherte sie sich mit der 4x 25m Manikin Staffel einen dritten Rang.
Über ihre Vorgängerin sagt Lena: „Für mich war Annalena schon sehr früh ein Vorbild. Ich habe ihr immer nachgeeifert und mich auch von ihrem Werdegang inspirieren lassen. Ohne Annalenas Mutter Jana Geyer wäre ich wahrscheinlich gar nicht erst so erfolgreich geworden, da sie meiner Mutter empfohlen hat, mich in den Schwimmverein zu schicken. Ich finde es total lustig, dass wir zufälligerweise aus dem gleichen Ort kommen und auch noch in der gleichen Disziplin unsere größten Erfolge feiern.“
Woraufhin Annalena erwidert: "Bei Lena habe ich richtig Freude zu sehen, wohin ihr Ehrgeiz und ihre Motivation sie schon alles gebracht haben. Hinter den Erfolgen stehen ihre kontinuierliche Disziplin und ein beeindruckender Wille. Ich bin gespannt, womit uns Lena als Nächstes überraschen wird. Solange sie weiterhin so viel Spaß am harten Training hat, sehe ich da kein Limit nach oben. Weiter so!"
Die beiden jungen Frauen haben nicht nur ihren Heimatort gemeinsam, sondern auch eine vergleichbare Laufbahn. Beide lernten in der DLRG Ortsgruppe Eisenach schwimmen und sammelten dort erste Rettungssporterfahrungen. Anschließend wechselten sie nach Halle, wo sie in der DLRG Ortsgruppe Halle-Saalekreis perfekte Trainingsbedingungen vorfanden und ihre größten Erfolge feiern konnten. Unter anderem stellten beide einen Junioren-Weltrekord über 50m Manikin Carry auf.
Annalena Geyer wurde schließlich in die Sportfördergruppe der Bundeswehr aufgenommen. Diesen Schritt kann sich auch Lena Oppermann vorstellen. Und noch in einem Punkt möchte Lena ihrer Vorgängerin nacheifern. Eine Medaille bei den XII. World Games 2025 in Chengdu (CHN) ist ihr großer Traum.
Über den Rettungssport
Der Rettungssport ist die Wettkampfvariante des Rettungsschwimmens. Er entstand aus der Idee heraus, Menschen für den Wasserrettungsdienst zu gewinnen. Denn gute Rettungssportler sind auch gute Rettungsschwimmer. Der Sport kann im Ernstfall helfen, Leben zu retten. Gleichzeitig können durch ihn Techniken zur Rettung verfeinert und perfektioniert werden. Kraft, Kondition, Schnelligkeit und die Beherrschung der Rettungsgeräte sind Voraussetzung dafür, im Wettbewerb konkurrenzfähig sein zu können.